This blog is a collection of stories that have appeared in the press in different languages, countries and continents on Dr. Navras J. Aafreedi's research on Indian Jews and those in South Asia who consider themselves or are considered by others to be descendants of the Lost Tribes of Israel and his efforts to raise Holocaust awareness.
Hitler wird durch den Großteil der Menschheit historisch als
abscheulisches Wesen betrachtet, aber in den letzten Jahren hat seine
Popularität in Indien stark zugenommen.
Dr. Navras jaat Aafreedi, Assistant Professor an der Abteilung für
Geschichte & Kultur an der Gautam Buddha-Universität in Indien, ist
Historiker in der jüdischen Gemeinde in Indien. Im vergangenen
Monat unternahm er eine Vortragsreise in Israel, in der er einen Vortrag
mit dem Titel “Der Aufstieg von Hitlers Popularität in Indien” an der
Universität Tel Aviv gab. Er bemerkt, dass “Indien das einzige Land in
der Welt ist, in dem für mehr als zwei Jahrtausende, Juden mit ihren
nichtjüdischen Nachbarn in vollkommener Harmonie gelebt haben. Juden
sind Indiens kleinste religiöse Minderheit und die Muslime seine größte
und bei beiden, gibt es schöne Beispiele der Freundschaft, anders als
irgendwo sonst auf der Welt.”
Hiltler hat in den vergangenen Jahren durch schnelle Popularität, in
Indien an Bedeutung gewonnen. Dieses Phänomen ist ein Paradox, weil es
in Indien keinen Antisemitismus gibt. Und obwohl das Land nie
Antisemitismus gekannt hat, sind die Verkäufe von Hiltlers Mein Kampf in
den letzten zehn Jahren um über 15% gestiegen. Der Name “arisch” ist
ein beliebter Vorname in Indien und “Hitler” ist der Name des
Protagonisten in vielen Bollywood-Produktionen.
Dr. Aafreedi bot ein paar Erklärungen. Im Gegensatz zu den heutigen
Neo-Nazis, die Hitler für seinen Rassismus und die Verfolgung der Juden
idealisieren, respektieren die Inder Hitler aus Fehlinformation. Er
glaubt, dass der Anstieg von Hitlers Popularität nicht ein Ergebnis des
Antisemitismus ist: “Die nicht-Verfügbarkeit jüdischer Studien in
Indien, sind der Grund für den Grad der Unwissenheit unter den Indern.
An fast allen großen indischen Universitäten sind islamische Studien
verfügbar, nur bei den Juden reagierte der Staat hysterisch und war
nicht bereit, jüdische Studien in Indien einzuführen. Während im
Nachbarland China, jüdische Studien an zehn Universitäten verfügbar
sind.” Er erklärte, dass die Inder weitgehend unwissend sind was den
Holocaust betrifft und das diejenigen, die “dazu neigen, den Holocaust
als Kollateralschaden für das Wohl von Deutschland zu rechtfertigen,
dadurch beeinflusst wurden, dass Hitler oft von Rechten Hindus als Held
angesehen wird”.
Er beobachtete, dass “die meisten Inder nichts über die Juden wissen,
geschweige denn über den Holocaust. Unter der Gruppe in der indischen
Bevölkerung, denen der Holocaust bewusst ist gibt es viele, die den
Holocaust-Leugnern in die Falle gehen und haben damit begonnen, am
Holocaust als Ganzes oder auch nur an seinem Umfang zu zweifeln. “Als
Teil dieser Fehlinformation glauben viele Inder, dass die Achsenmächte
des Zweiten Weltkrieges, teilweise verantwortlich für die Unabhängigkeit
Indiens von den Briten im Jahr 1947 waren. Es wird vermutet, dass
Hitlers Krieg Großbritannien dazu gezwungen hat, seine Ressourcen in
Europa zu konzentrieren. Un das Großbritannien deshalb ein Gebiet so
groß wie Indien nicht mehr steuern konnte, so dass Raum für eine
indische Unabhängigkeitsbewegung entstand. Und Subhas Chandra Rose, eine
Schlüsselfigur in der indischen Unabhängigkeitsbewegung, arbeitete mit
den Achsenmächten zusammen, um die Engländer zu bekämpfen.
Ein weiterer Grund für die jüngere Generation ist das große Verlangen
nach einer starken Führung. Dr. Aafreedi denkt, dass sie nicht über
gute Gründe verfügen.
Dr.
Aafreedi (Foto) glaubt, dass der Schlüssel zur Bekämpfung dieser
Situation nur die Verbreitung von Tatsachen ist. “Durch fördern
jüdischer Studien in Indien, durch das Studium der jüdischen Geschichte,
Kultur und Religion. Es ist einfach nicht möglich, die beiden am
häufigsten praktizierten Religionen, Christentum und Islam, ohne eine
Studie des Judentums, der ältesten der drei monotheistischen semitischen
Religionen zu verstehen. Es ist für jede Nation wichtig zu erkennen,
die Beiträge aus den religiösen Minderheiten zu schätzen. Wenn dies
nicht der Fall ist, wird die Gesellschaft intolerant gegenüber
Minderheiten, was gravierende Folgen nicht nur für die Minderheiten,
sondern auch für die Mehrheit der Bevölkerung hat. In Indien, werden die
Juden als die kleinste religiöse Minderheit und die Muslime, als die
Größte angeschehen. Infolge ihrer geringen Zahl, kennen die meisten
Inder Juden nur aus sekundären Quellen, die meist unzuverlässig sind und
nicht als Ergebnis aus direkten Kontakten mit ihnen stammen.
Unwissenheit gebiert Stereotypen wie Vorurteile und Hass und lebt von
der Lüge. Daher ist es sehr wichtig, jüdische Studien in Indien zu
fördern. Wenn dies nicht gemacht wird, werden wir ein Sechstel der
Menschheit vernachlässigen.”
Hitlers Mein Kampf ist in fast allen indischen Sprachen verfügbar,
aber das einzige Buch über den Holocaust in der Landessprache Indiens,
Hindi, ist ein FAQ über den Holocaust, dass in Yad Vashem veröffentlicht
wurde. Deshalb arbeitet Dr. Aafreedi weiterhin an der Verbreitung
genauer Informationen über das Judentum und den Holocaust in Indien. Er
hat interkulturelle und internationale studentische Dialoge an der
Universität von Lucknow organisiert. Dort hat er auch jüdische Autoren
und Filmemacher eingeladen, um über ihre Werke zu sprechen und brachte
so eine Reihe von muslimische Intellektuelle dazu, sich gegen
Antisemitismus einzusetzen. “Ich glaube, wenn das Bewusstsein durch die
Verbreitung von Informationen erweitert wird”, sagt er, “kann dies bei
der Beseitigung von vielen falschen Vorstellungen, die die Menschen
haben helfen.”
Allerdings hat Dr. Aafreedi auch Widerstand in seiner Arbeit
erfahren. “Seit ich mit der Arbeit als Assistant Professor begann, habe
ich eine Anzahl von Kursen mit jüdischen Themen getarnt in meine
Vorträge eingebettet, nachdem mir eine Genehmigung für meine geplanten
Kurse über jüdische Themen zu bekommen verweigert wurde. Es ist schwer,
die Genehmigung für solche Kurse in der indischen Wissenschaft zu
erhalten. Die Verwaltung befürchtet, dass sie dadurch den guten Willen
ihrer politischen Herren verlieren könnte, die jeden Einfluss nutzen, um
“muslimische Stimmen zu bekommen.” Muslime in Indien wissen nicht, dass
die Araber in Israel Gleichberechtigung genießen und einen hohen
Lebensstandard haben und sie glauben auch, dass die Moscheen auf dem
Tempelberg für die Muslime wegen israelischer Kontrolle geschlossen
sind. Wegen solcher Fehlinformation, sind die indischen politischen
Parteien nicht bemüht Israel zu unterstützen, wahrscheinlich aus Angst,
dass die große muslimische Bevölkerung sich gegen sie wenden könnte.
Dennoch findet Dr. Aafreedi noch Möglichkeiten, um seine Schüler über
die Wahrheit zu informieren. In einer Klasse für Geschichte der
Wissenschaft und Technik lehrte er einst Ingenieur-Studenten. Er stellte
ihnen die Aufgabe, den Missbrauch der Technologie während des Holocaust
zu analysieren. Darüberhinaus führte er auch eine Reihe von
wöchentlichen Filmvorführungen an der Universität durch, wo er Filme
über den Holocaust und andere jüdische Themen zeigte.
“Ich mache den ernsthaften Versuch, Missverständnisse zu beseitigen
und den jüdischen Beitrag in der Welt in den Brennpunkt zu stellen”,
sagt er über seine Arbeit. Er folgerte: ” Ich bitte die Welt, mir in
meinem Bemühen zu helfen, um Hass zu beseitigen und den Frieden durch
die Verbreitung von Wissen zu fördern”.
Hitler is considered a heinous historical by most of humanity, but in
the last few years India has been witness to the advent in his
popularity.
Dr. Navras Jaat Aafreedi, an Assistant Professor at the Department of
History & Civilization in Gautam Buddha University in India, is a
scholar of the history of the Jewish communities in India. He has
concluded last month a lecture tour in Israel, during which he gave a
lecture titled “The Rise of Hitler’s Popularity in India” at Tel Aviv
University. He notes that “India is the only country in the world where
Jews have lived with their non-Jewish neighbours in complete harmony for
more than two millennia. Jews are India’s smallest religious minority
and Muslims its biggest, and the two have produced beautiful examples of
amity, unlike anywhere else in the world.”
Hiltler has rapidly gained popularity in India in past years. This
phenomenon is a paradox because of the absence of Anti-Semitism in
India. Yet, though the country has never known anti-Semitism, sales of
Hiltler’s Mein Kampf have risen over 15% in the last decade.
The name “Aryan” is becoming a popular first name in India, and “Hitler”
is the name of the protagonist in many a Bollywood production.
Dr. Aafreedi offered a few explanations. Unlike the modern-day neo-Nazis
who idealize Hitler for his racism and persecution of the Jews, Indians
who respect Hitler do so out of misinformation. He believes that this
rise in Hitler’s popularity is not a result of anti-Semitism: “It can be
ascribed to the absence of Jewish Studies in India, where Islamic
Studies are available at almost all major Indian universities. The level
of ignorance among Indians about Jews is hysterical and the state has
been unwilling to introduce Jewish Studies in India, whereas in the
neighboring country China, Jewish Studies are available at ten of its
universities.” He explains that Indians are largely ignorant of the
Holocaust, and those who are “tend to see it as a justified collateral
damage for the greater good of Germany, influenced as they are by the
way Hitler is often projected as a hero by the Hindu right wing,”
He observes that “Most of the Indians do not even know about the
Jews, let alone the Holocaust. Among the section of the Indian
population that is aware of the Holocaust, there are many who have
fallen into the trap of the Holocaust deniers and have started either
doubting it as a whole or just its scale.” As part of this
misinformation, many Indians believe that the Axis powers of World War
II were partially responsible for India’s independence from the British
in 1947. It is believed that Hitler’s battle with the Allies forced
Britain to focus their resources in Europe. Britain was unable to
control a territory as large as India, leaving room for an Indian
independence movement. Subhas Chandra Rose, a key figure of the Indian
independence movement, collaborated with Axis powers to raise an army to
fight the British.
Another reason is the younger generation’s great desire for strong
leadership. Dr. Aafreedi thinks they do not have good examples.
Dr. Aafreedi believes that the key to combating this situation is the
dissemination of facts. “I promote Jewish Studies in India, the study
of Jewish history, culture and religion. It is just not possible to
understand the two most widely practiced religions, Christianity and
Islam, without a study of Judaism, oldest of the three Semitic
monotheistic religions. It is important for any nation to appreciate and
recognize the contributions made to it by its religious minorities. If
this does not happen, the society becomes intolerant towards minorities
which has grave consequences not just for the minorities but also for
the majority community. In India, Jews happen to be the smallest
religious minority and the Muslims, the biggest. As a result of their
small numbers, most of the Indians know them only through secondary
sources, which are mostly unreliable, and not as a result of any direct
contact with them. Ignorance gives birth to stereotypes and
misconceptions, and hatred thrives on falsehood. Hence, it becomes very
important to promote Jewish Studies in India. If this is not done, we
would neglect one-sixth of the mankind.”
Hitler’s Mein Kampf is available in almost all Indian
languages, but the only book on the Holocaust in India’s national
language, Hindi, is an FAQ about the Holocaust published by Yad Vashem.
Dr. Aafreedi has worked and continues to work in spreading accurate
information about Judaism and the Holocaust in India. He has organized
cross-cultural and international student dialogues at the University of
Lucknow. There he also invited Jewish authors and filmmakers to speak
about their works and brought a number of Muslim intellectuals to speak
out against anti-Semitism. “I believe that if awareness is created
through the spread of information,” he says, “it can help in eliminating
many misconceptions that people have.”
However, he has met resistance in his work. “Since I started working
as an Assistant Professor, I have designed a number of courses with
Jewish themes embedded in them in a camouflaged manner, as I failed to
get approval for my proposed courses focused on Jewish themes and on the
Shoah. It is hard to get approval for such courses in Indian academia
as the administration fears that it might lose the goodwill of its
political masters if any action of theirs has a detrimental effect on
their political masters’ Muslim votes.” Muslims in India do not know
that Arabs enjoy equality and high standards of living in Israel, and
believe that the mosques on Temple Mount are closed to Muslims because
of Israeli control. Because of such misinformation, Indian political
parties do not make efforts to support Israel likely because of fear
that the large Muslim population will turn against them.
Yet he still finds ways to inform his students of the truth. In a
History of Science and Technology class he once taught to engineering
students, for example, he assigned a paper asking students to analyze
the misuse of technology during the Holocaust. He also introduced a
series of weekly film screenings at the university, where he shows
movies on the Holocaust and other Jewish themes.
“I made a serious effort to eliminate misconceptions and to bring
into sharp focus the Jewish contributions to the world,” he says of his
work. He concluded, stating: “I ask the world to help me in my endeavour
to remove hatred and to promote peace through the spread of knowledge.”
Ist
«jüdische Genforschung» eine Wissenschaft? «Nein, das ist politisch
motivierter Humbug», sagen die einen. Genauso wenig, wie es ein
buddhistisches, christliches oder muslimisches Gen gibt, gibt es ein
jüdisches. Die «jüdische Genforschung» soll, so die Kritiker, einzig
dazu dienen, neues Menschenpotential für die zionistisch motivierte
Einwanderung nach Israel liefern, um dort im «Wettlauf gegen die
palästinensische Gebärmutter» bessere Chancen im Kampf um die
jüdischstämmige Mehrheit im Land zu wahren. «Falsch», sagen die anderen,
und verweisen auf die weltweit große Akzeptanz und Beliebtheit der
Disziplin. Nicht zuletzt im Einwandererland USA sei es gang und gäbe, so
die Verteidiger, seine Wissbegierde über die in der ganzen Welt
verstreute Verwandtschaft und die Vorfahren anhand von Genanalysen zu
stillen. In Europa, vor allem in Deutschland, hat die Überprüfung der
«genetischen Herkunft» naturgemäß etwas Anrüchiges: War es doch eine
Verquickung von Naturwissenschaft und Politik, die die Rassenlehre der
Nazis begründete.
Den Kritikern zum Trotz geht die
emsige Suche mehr oder minder seriöser Genforscher nach den «jüdischen»
Genspuren weiter. Kürzlich hat die Forschung in den hintersten Winkeln
der Erde dabei besonders skurrile Formen angenommen. Eine indische
Genetikerin soll jetzt im offiziellen Auftrag Israels die Verbindung
zwischen dem in der indischen Region Lucknow im Bundesstaat Uttar
Pradesh beheimateten Stamm der Afridi Paschtunen und den so genannten
«Verlorenen Stämmen» Israels, die sich vor tausenden von Jahren in ganz
Asien angesiedelt haben sollen, untersuchen. Dies berichtete die «Times
of India» Mitte Januar. Die mit der Forschung beauftragte
Wissenschaftlerin Shahnaz Ali arbeitet im israelischen Haifa mit der
renommierten Technion Universität zusammen, dem israelischen Institut
für Technologie.
Einige Experten schreiben Israels
Entscheidung, diese Studie zu finanzieren, der verbreiteten Annahme zu,
wonach die Paschtunenkrieger Afghanistans und Pakistans - die von der
USA und der NATO als Terroristen bekämpften Taliban - aus den Afridi
Paschtunen hervorgegangen sind. Auch wenn Spekulationen über eine tief
verwurzelte Verbindung zwischen diesen, dem Anschein nach, in keinem
Zusammenhang stehenden Völkern wiederholt angestellt wurden, so ist dies
doch das erste Mal, dass Israels Außenministerium sich bereit erklärt
hat, Forschungsarbeiten für die irrwitzige Suche nach den «verlorenen»,
jüdischen Wurzeln bei den Paschtunenstämmen zu finanzieren.
Auswirkungen auf muslimisch-jüdische Beziehungen?
Genetisch Verwandte? Paschtunische Taliban in Afghanistan Ende Oktober 2009. Foto: Reuters
Der
indischen Genforscherin Ali sind die politischen Motive egal. Sie
analysierte bisher gesammelte Blutproben der Afridi Paschtunen aus der
Kleinstadt Malihabad, um eine jüdische Abstammung nachweisen zu können.
In einem Interview mit der «Times of India» sagte Dr. Navras Aafreedi,
Forscher auf dem Gebiet der indo-jüdischen Wissenschaften und in Indien
einer der ersten Befürworter der Theorie einer gemeinsamen Herkunft:
«Malihabad im Bezirk Lucknow ist das einzige Paschtunengebiet, das für
die an den mutmaßlich israelitischen Ursprüngen der Paschtunen
Interessierten, sicher und einfach zugänglich ist. DNS-Proben in
Afghanistan oder den Stammesgebieten unter Bundesverwaltung an der
Nordwestprovinz Pakistans zu sammeln, wo die Mehrheit der Paschtunen
lebt, ist sicherlich nicht möglich», sagte Aafreedi mit Blick auf die
angespannte Sicherheitslage in der Region und die Gefahren für das
Forscherteam. Die wenigen Paschtunen, die heute noch in Indien ansässig
sind, findet man hauptsächlich in Orten wie Malihabad in der Nähe von
Lucknow und Qayamganj in Farruchabad, beides im Bundesstaat Uttar
Pradesh. Sie alle sind Teil der wissenschaftlichen Studie Aafreedis.
«Shahnaz
Untersuchung wird von großer Bedeutung sein, wenn sie eine genetische
Verbindung zwischen Paschtunen und Juden nachweisen kann. Denn das
könnte als wissenschaftliche Bestätigung des althergebrachten Glaubens
an die israelitische Abstammung der Paschtunen gelten und interessante
Auswirkungen auf die muslimisch-jüdischen Beziehungen haben.», wie
Aafreedi der «Times of India» erklärte.
Dafür muss man
die religiöse Überlieferung kennen, an der viele gläubige Juden,
Christen und Muslime keine Zweifel hegen. Die Paschtunen, so will es die
Tradierung, sollen Nachkommen des jüdischen Stammes Ephraim sein, einem
von zehn israelitischen Stämmen des im 8. und 9. Jahrhunderts v.d.Z.
existierenden Nordreiches «Israel» im Nahen Osten. Von dort sollen sie
721 v.d.Z. von assyrischen Angreifern vertrieben worden sein. Einige
Nachfahren dieser «Verlorenen Stämme» sollen sich zwischen 1202 und 1761
u.Z., also satte 2.000 Jahre später in Indien niedergelassen haben,
darunter auch die Afridi Paschtunen von Malihabad.
Laut
Aafreedi sind die indischen Afridi Paschtunen, auch wenn sie behaupten,
israelische Wurzeln zu haben, Israel genauso feindlich und
antagonistisch gesinnt, wie Muslime überall in der Welt. Ob ein Befund,
der die «genetische Verwandtschaft» von Afridi Paschtunen und den Juden
Israels bestätigen würde, an dieser Einstellung etwas ändern könnte,
wollte der Wissenschaftler nicht sagen.
Die
Paschtunen-Theorie veranlasste derweil die Leser der israelischen
Zeitung «Haaretz» zu allerhand Gedankenakrobatik. So spottet in den
«Talkbacks» der Zeitung ein «Israeli Scientiest» aus Tel Aviv über das
Forschungsvorhaben und führt von sich aus weitere «Beweise» für die
Verwandtschaft zwischen den Taliban und Israels Juden an: «Mosche Dayan
(früherer Armeegeneral Israels - d. Red.) hatte ein Auge, Mullah Omar
(ein Talibanführer - d. Red.) hat ein Auge. Der zweithöchste
Taliban-Kommandeur heißt Rabbani, ein Nachfahre eines Rabbiners?» Der
Leser fragt: «Könnte man das Geld für die Forschung nicht lieber für die
20 Prozent unter der Armutsgrenze lebenden Israelis ausgeben?» Der
Leser «Jewish Roots» denkt die politische Dimension der Forschung weiter
und fragt: «Heißt das, dass Israel den Taliban nun das Recht auf
Rückkehr anbietet?». Eine Note von Ernsthaftigkeit bringt der Leser
«Sceptic» in die Debatte und verweist auf die Arbeiten des Mediziners
Avshalom Zoosman-Diskin: «Die verschiedenen jüdischen Bevölkerungen sind
zuallererst genetisch mit den Völkern ihrer Umgebung verbunden.
Mischehen und Massenkonversionen haben zudem eine klare, genetische
Verbindung der verschiedenen jüdischen Bevölkerungen untereinander
zerstört, falls so eine jemals bestanden hat.»
500 Jahre ohne Inzest?
Über
einen anderen unglaublichen Fund aus dem Bereich der «jüdischen
Genforschung» berichteten die Medien Anfang Januar. Eine Genanalyse
unter nordportugiesischen Kryptojuden soll erwiesen haben, dass es eine
abgeschottet lebende, jüdische Gemeinschaft irgendwie fertig gebracht
hat, ihre genetische Identität über Jahrhunderte hinweg zu bewahren. Und
das ganz ohne Inzucht! Wissenschaftler versuchen nun zu verstehen, wie
diese Juden es geschafft haben können, einem Schicksal zu entgehen, das
die kleinsten, geschlossen-jüdischen Gemeinschaften weltweit begleitet
und beunruhigt: geistige und körperliche Behinderungen.
Die
aktuelle Studie von Forschern der portugiesischen Universitäten von
Porto und Coimbra zeigte, dass Juden aus der Gegend von Bragança den
Juden aus Nahost genetisch näher stehen als ihrem portugiesischen Umfeld
- selbst noch nach über 500 Jahren im Land. Dies soll sich bei einer
Analyse des Y-Chromosoms herausgestellt haben, das ausschließlich vom
Vater an den Sohn weitergegeben wird. Auch bei den Juden von Belmonte,
einer Kleinstadt südlich von Bragança, soll diese genetische
Übereinstimmung beobachtet worden sein. Allerdings zeigte die Genanalyse
dort einen dramatischen Rückgang erbbiologischer Vielfalt, was auf
Inzest hindeutet.
«Alle kleinen Genpools tendieren
dazu, an Vielfalt zu verlieren. Aber die Gemeinden in der Gegend von
Bragança haben es tatsächlich geschafft, eine sehr hohe Diversität
aufrechtzuerhalten und das bei einer relativ kleinen, nicht-jüdischen
Introgression (Einführung von Genen einer Population in den Genbestand
einer anderen durch wiederholte Kreuzung und Rückkreuzungen - d. Red.)»,
erläuterte der an der Forschung beteiligte Genetiker Antonio Amorim von
der Universität Porto. In der kürzlich von Amorims Team im «American
Journal of Physical Anthropology» veröffentlichten Studie wurden die
väterlichen Abstammungslinien von 57, nicht miteinander verwandten,
jüdischen Männern aus Bragança und Umgebung untersucht. Die Gemeinde
wird auf bestenfalls ein paar Hundert Mitglieder geschätzt. «Die
Ergebnisse haben mich gleich zweifach überrascht», gestand Amorim
gegenüber der «Haaretz» in Hinblick auf das niedrige Inzestniveau und
die Bewahrung der «jüdischen Gene».
«Diese Ergebnisse
können nur durch die Annahme erklärt werden, dass die effektive
Populationsgröße wesentlich größer ist, als sie auf den ersten Blick
scheint», schloss Amorim, «oder dadurch, dass eine bestimmte
Fortpflanzungsstrategie vorhanden ist, die den Rückgang von männlichen
Abstammungslinien verringert, ohne dabei jedoch das Einführen von
nicht-jüdischem, männlichem Material völlig zu unterbinden.» Ob dieser
haarsträubenden Erklärungsversuche Amorims frotzelten bereits skeptische
Beobachter der portugiesischen Genstudie, ob hier nicht «am Ende noch
Parthenogenese (eingeschlechtliche Fortpflanzung - d. Red.) eine Rolle
gespielt» haben könnte.
Suche nach «Verlorenen Stämmen»
Das
Forscherteam in Portugal kündigte indes weitere Untersuchungen an und
will nun klären, wie es die Kryptojuden bei über vier Jahrhunderten
religiöser Unterdrückung fertig gebracht haben könnten, Inzest zu
vermeiden. Derzeit wartet man noch auf die Analysen der weiblichen
Abstammungslinien. In der Region um Bragança siedelten sich seit 1187
Juden an. Die meisten kamen jedoch erst mit der Vertreibung aus Spanien
1492 und dem durch die christliche Inquisition erlassenen
«Alhambra-Edikt». In Portugal durften Juden nur bleiben, wenn sie zum
Christentum konvertierten. Im Geheimen fuhren ganze Gemeinden aber fort,
ihrem jüdischen Glauben weiter anzuhängen, daher die Bezeichnung
«Kryptojuden».
Portugal sieht sich momentan einer
Welle von Bekehrungen tausender seiner Einwohner gegenüber, die glauben,
Nachfahren der Kryptojuden zu sein. Unterstützt werden die Menschen
dabei in vielen Fällen von der Organisation «Shavei Israel» («Rückkehrer
Israels»). «Die aktuelle Studie zeigt, dass die vor über 500 Jahren
zwangskonvertierten Juden in Portugal gewaltige Anstrengungen in Kauf
nahmen, um ihre jüdische Identität im Geheimen aufrechtzuerhalten und
viele, darauf deuten zumindest die Ergebnisse der Studie hin, heirateten
nur untereinander», meint der Gründer von «Shavei Israel», Michael
Freund. Also doch Inzest?
Die religiös-politische
Motivation von «Shavei Israel» ist offensichtlich. Die Organisation hat
sich die «Suche nach den «zehn verlorenen Stämmen Israels» zur Aufgabe
gemacht und sucht vor allem auf der iberischen Halbinsel und in
Lateinamerika nach Nachkommen der Kryptojuden. Sie will Menschen mit
jüdischen Vorfahren, die sich in ihrem nichtjüdischen Umfeld «kulturell
assimiliert» haben, zum Judentum zurückbringen. Kritiker werfen der
Organisation missionarische Tätigkeit vor, was von «Shavei Israel»
jedoch abgestritten wird. Inwieweit «Shavei Israel» an einer
Finanzierung der seltsamen Studie in Portugal beteiligt ist, konnte die
«Jüdische Zeitung» bis Redaktionsschluss nicht in Erfahrung bringen.
הבלוג הזה הוא אוסף של מאמרים שהופיעו בעיתונות בשפות,ארצות ויבשות שונות על מחקרו של ד"ר נברס ג'אאט אאפרידי על יהודים הודים ויהודים מדרום אסיה שנחשבים על ידי עצמם או על ידי אחרים להיות צאצאים של שבטי ישראל האבוים
This blog is a collection of stories that have appeared in the press in different languages, countries and continents on Dr. Navras J. Aafreedi's research on Indian Jews and those in South Asia who consider themselves or are considered by others to be descendants of the Lost Tribes of Israel and his efforts to raise Holocaust awareness.
Jews, Judaizing Movements and the Traditions of Israelite Descent in South Asia (2016)
Please click on the image above to read the book online.
Conceptualizing Mass Violence: Representations, Recollections, and Reinterpretations (Routledge2021)
Please click on the image above to access the e-book.
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Indo-Judaic Studies Scholar | Assistant Professor (History), Presidency University, Kolkata | Research Fellow, Institute for the Study of Global Antisemitism and Policy (ISGAP), New York